Montag, 2. Februar 2015

Liebe.Rucksack.Abenteuer (Sulthan Bathery, Wayanad)

Indian Wildlife

Das nächste Ziel ist Sulthan Bathery. Auf dem Weg dorthin dürfen wir während der Busfahrt die bemerkenswert schöne Landschaft bewundern. Überall Hänge voller Tee, vereinzelt Kakao- und Kaffesträucher. An den Straßenrändern wuchern wild die mir unbekannten Pflanzen, überall hängen Lianen von den riesigen Bäumen und zwischen dem vielen Grün sieht man immer wieder einschüchternde Felsformationen hervorragen. Auch das Wayanad Wildlife Sanctuary, der Nationalpark der von Sulthan Bathery zu erreichen ist und die Umgebung bieten uns viel Sehenswertes für zwei Tage. 

Tag 1.

Wir mieten uns einen Jeep plus Fahrer, der uns noch am Nachmittag zu den alten Edakal-Höhlen fährt. Eigentlich ist der Aufstieg viel aufregender als die Höhlen selbst. Der Weg ist lang und anstrengend, aber süße Affen (ok, manche sahen irgendwie auch fies aus) lenken uns ab und außerdem ist die Landschaft um uns herum wieder unschlagbar. Wir klettern über Steinfelsen, steigen viele, viele Treppen und werden letztendlich von einer tollen Aussicht überrascht. Die Atmosphäre der riesigen Höhle mit über 3000 Jahre alten Schriftzeichen wird leider von einem Polizisten mit Trillerpfeife gestört, der die indischen Touristen im Sekundentakt mit seiner Pfeife an das Handyverbot erinnert. Zur Belohnung nach all der Anstrengung gibt’s für alle ein leckeres, klebriges Mangoeis und die Trillerpfeife gehört der Vergessenheit an.
Gekrönt wird der Tag noch von einem Ritt auf einem Elefanten mit Lauritz. Wow, wow, wow! Ich saß ja bereits auf einem Tempelelefanten, aber auf einem zu reiten ist nochmal was ganz anderes. Bis jetzt hat mich wirklich noch kein Tier so beeindruckt wie dieses.

Auf dem Rückweg werden uns Kautschukbäume gezeigt, wir machen einen Stopp an einer Felsformation die aussieht wie ein liegender Elefant und einen weiteren Stopp an einem kleinen Jain-Tempel, der leider durch Bauarbeiten nicht ganz so beeindruckend ist. Nicht schlimm, denn Tempel gibts ja in Indien genug.

 Ein wunderbarer Tag, der ganz sicher weit oben auf meiner Highlight-Liste steht!





Tag 2.


Um 4:00am klingelt der Wecker. Ich überlege kurz einfach liegen zu bleiben, aber ich bin viel zu gespannt auf die Jeeptour durch den Nationalpark, die wir machen werden. Hoffentlich. Jeden Tag dürfen nur 40 Jeeps den Park passieren und so kommt es jeden Morgen zu einem kleinen Wetrennen zwischen den Fahrern. Nur der frühe Vogel fängt den... Elefanten. Unser Fahrer erwartet uns um punkt 4:30am vor unserem Hotel und wir kommen fast pünktlich los. Wir gehören tatsächlich zu den ersten Jeeps und dürfen nach zwei Stunden Warterei endlich los. Wir lassen uns es nicht nehmen die Touris, die noch in der Schlange stehen und ziemlich sicher heute nicht mehr Ausschau nach wilden Tieren halten dürfen breit anzugrinsen. Hähä, das frühe Aufstehen hat sich also doch gelohnt. Wie sehr es sich gelohnt hat wussten wir da noch gar nicht. Nachdem wir uns erst von einem angeketteten Elefanten (gemein...) täuschen ließen, kommt dann doch noch die große Überraschung. Es stellt sich heraus, dass unser treuer Fahrer deutlich bessere Augen hat als der Ranger, der uns zugewiesen wurde und so sehen wir nicht nur Termitenhügel, Sambahirsche und Pfauen, von denen sogar einer eine wilde Flugshow direkt vor unserem Jeep vorführt, sondern mehrere wilde Elefanten. Sogar eine Kuh mit Kind ist dabei und ich bin hin und weg.
Im Parkmuseum (klein und skuril) wird uns erzählt, dass dir erste Jeepgruppe heute morgen sogar einen Tiger gesehen hat. Verdammt, knapp verpasst. Wären wir mal früher losgefahren... haha

Der Tag ist noch lang und wir haben uns eine Trekkingtour vorgenommen. Nach einer Fahrt durch Teefelder erreichen wir den Startpunkt zum Chembra Peak (2100m) . Wir bekommen wieder einen Guide. Er ist ein junger Sprinter und macht das ganze um fit zu bleiben. Wenn er den Weg drei Mal täglich in Flip Flops geht kann's ja nicht so schlimm sein, dacht ich mir. Ochjaaaaaaa... der Jakobsweg war ein Zuckerschlecken dagegen. Es gibt Beweisfotos wie ich mich über Stock und Stein schleppe und dabei aussehe wie eine zerkochte Tomate, aber die bekommt ihr nicht! Die Fotos sind dann auch der Grund warum ich nicht so viel Romantik gegenüber Lauritz verspüre, als wir den herzförmigen See erreichen der auf der Spitze des Berges liegt. Blöd, dass er auf meinen Rachefotos wie der junge Morgen aussieht. Irgendwas mach ich falsch...
Die Aussicht ist dann leider ziemlich enttäuschend, weil dichter Nebel aufgezogen ist. Ich genieße trotzdem den Moment und schaffe es auch ohne mir etwas zu brechen (wirklich ein Wunder, dass nicht mal jemand umgeknickt ist) wieder vom Peak herunterzukommen.

Am selben Tag schaffen wir es sogar noch zu einem Wasserfall. Er liegt in einer kleinen Oase umgeben von Bambus. Leider ist das Wasser voller indischer Touristen, aber mittlerweile hat man sich irgendwie schon an die Menschenmassen gewöhnt, die einen überall erwarten. Außerdem ist es mein erster richtiger Wasserfall und ich find' ihn einfach cool.




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